Alpenmethode – Arbeitsberge besser erklimmen
Wer möchte nicht effektiv und effizient die vielen To-Dos und Projekte im Alltag meistern? Genau… Warum stellen wir uns dann so gerne selbst ein Bein und verhindern das strategisch sinnvolle Abarbeiten unserer langen To-Do-Listen? Zum einen, weil wir meistens nicht gelernt haben, wie wir Projekte am besten anpacken und zum anderen, weil uns der innere Schweinehund („guter Grund“) davon abhält.
Die Technik (das Wissen) ist schnell vermittelt: die Alpenmethode fasst perfekt zusammen, welche Schritte eine effektive Planung benötigt.
A – Alle To-Dos/Arbeitsschritte auflisten
L – Länge festlegen
P – Prioritäten definieren und einen verbindlichen Zeitpunkt dafür festlegen*
E – Entscheiden, den Zeitjoker (stille Stunde) zu setzen
N – Nachkontrolle am Ende des Tages
* Nachdem alle To-Dos aufgeschrieben sind, geht es nun darum, die A-Aufgaben zu definieren und hier kommt ein entscheidender Trick: Für die wirklich wichtigen Aufgaben legst du einen Zeitpunkt fest. Natürlich in deinem Leistungshoch. Da du die Dauer ja bereits definiert hast (L – Länge festlegen) weißt du dann, dass du diesen Text, die Recherche, den Anruf in der Zeit zum Beispiel von 11.00 bis 11.30 Uhr erledigen musst. Diese Verbindlichkeit dir selbst gegenüber wird dir helfen, auch anderen gegenüber den Termin zu „verteidigen“. Oder trödelst du rum, wenn du um 11.00 Uhr einen Termin mit deinem Chef hast oder zur Telko mit dem Kunden verabredet bist?
Effektives Projektmanagement ist keine Hexerei, die Alpenmethode nichts wirklich Neues und dennoch das beste Mittel, um mit Struktur und Entschlossenheit Aufgaben zu erledigen und in Folge mit einem zufriedenen Gefühl den Alltag zu beenden.
Das Wissen um die Technik ist allerdings nur die Basis. Man muss es auch anwenden und das bedeutet vor allem, die alten Gewohnheiten zu durchbrechen.
Ich selbst ertappe mich zum Beispiel immer wieder dabei, wie ich in alten Verhaltensmustern stecken bleibe und mich mit Aufschieberitis selbst sabotiere. Am deutlichsten (weil schmerzhaftesten) merke ich es, wenn ich mal wieder auf meinem nicht aufgepumpten Hollandrad schnell und leicht von A nach B möchte und es körperlich spüren kann, wie ich mehr Zeit und Muskelkraft benötige, um diese Strecke zu schaffen. Ganz schön blöd, oder? Ich könnte mich leicht und schnell selbst unterstützen, indem ich drei Minuten Zeit an der richtigen Stelle investiere und die Reifen aufpumpe. Mein Argument „Dafür habe ich jetzt keine Zeit“ lässt sich schnell als das entlarven, was es wirklich ist: Eine Ausrede. Denn in Wahrheit habe ich keine Lust dazu. Und das kostet mich – Zeit und Kraft.
Bei Projekten ist es nicht anders. Wir schieben die wichtigsten und bedeutungsvollsten Aufgaben (A-Aufgabe) gerne auf, bis entweder der Druck so groß ist und uns nicht anderes übrig bleibt, als es jetzt endlich anzupacken oder wir sabotierten uns selbst, indem wir diese To-Dos im Leistungstief erledigen. Beides ist nicht klug. Im Video habe ich beschrieben wie es einfacher geht. Die gute Nachricht: Diese Methode gibt uns jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit, uns und unsere Projekte besser zu organisieren.
Die Alpenmethode gibt uns Struktur, ein Gerüst, in dem wir uns selbst orientieren können. Und natürlich bleibst du flexibel! Wenn der Chef etwas Wichtiges benötigt oder der Kunde alles verschiebt, dann sortiere deine Arbeitsliste eben neu. Dennoch wird es dir viel mehr Argumentationskraft und innere Stärke geben, dir und deiner optimalen Zeitplanung treu zu bleiben, wenn du sagen kannst: „Sorry, es ist mir leider bis 11.30 Uhr nicht möglich, mich darum zu kümmern. Danach komme ich gerne auf dich zu.“ (Technik: elegantes Nein)
Und dann: Just do it! Probiere es aus und hole für dich selbst mehr aus deinem Tag heraus, so dass du zufrieden nach Hause gehst.