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Anecken am runden Tisch. Raus aus der Wohlfühlecke mit dem Imageblow

Am 13. November 2015,Von Martina Pütz2 Kommentare

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Da waren sie wieder: Die runden Tische im „Urlaub unter Freunden“. Ein kluges Konzept, mit dem Annäherung, Miteinander und Geselligkeit vereinfacht und gefördert werden. Im Cluburlaub ist es ein Leichtes, Kontakte zu knüpfen und die Hemmschwellen, ins Gespräch zu kommen, sind gering. Genau das Richtige, um alleine ein paar Tage aufzutanken, die Seele baumeln zu lassen und einfach mal zu sein – dachte ich. Tja, hätte klappen können. Doch was tun, wenn das Konzept der geselligen Runde nicht aufgeht, sondern zum „Runden Tisch des Grauens“ wird – zumindest für mich?

Vermutlich hätte ich es besser wissen sollen, denn im Miteinander liegt immer Stoff für neue Erkenntnis und Impulse für die eigene Entwicklung. Aber diesmal wollte ich keinen neuen Selbstversuch, sondern nur ein paar Tage Auszeit und Erholung. Dumm gelaufen, denn was ich zusätzlich zum Essen an Gesprächen „aufgetischt“ bekommen habe, war nicht nur nicht nährend, sondern unbekömmlich. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, mich daher auch immer wieder an neue Tische gesellt, mich freundlich (so hoffe ich zumindest) eingebracht und versucht, ein Miteinander zu finden – sei es auch nur für den Moment eines gemeinsamen Essens. Ich bin gescheitert. Es ist mir nicht gelungen, Schnittmengen zu finden und ich habe immer wieder festgestellt, dass es nicht „funkte“, es also keine gemeinsame Wellenlänge, geschweige denn ein wirkliches Gespräch gab.

Wenn trotz aller Versuche keine Verbindung entsteht, sei sie noch so oberflächlich, und selbst der Smalltalk anstrengend ist, bleibt noch Plan B: Lassen. Im Sinne von gelassen sein lassen. Damit hatte ich dann meine neue Trainingseinheit gefunden, denn sich dem Konzept von „Wir sind hier alle eine große Urlaubsfamilie und du bist Teil davon“ zu entziehen, war gefühlt schon wieder mutig. Wenn schon Selbstversuch, dann auch richtig. Und so nahm ich mir vor, einfach einmal meinem introvertierten Teil das Steuer zu überlassen und auszuprobieren wie es ist, wenn ich einfach still und zurückhaltend bin.

Mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass ich meinem inneren Anteil, der passiv und manchmal sogar schüchtern ist, wenig Raum gebe. Sehr früh habe ich gelernt, dass ich mit einem aktiven und nach außen gerichteten Verhalten gut weiter komme. Die entsprechenden „Kommunikationsmuskeln“ habe ich seitdem sehr gut trainiert und kann mich darauf verlassen. Dennoch bin ich kein echter „Löwe auf der Bühne“; es kostet mich mal mehr, mal weniger Überwindung, die Brücke zum anderen zu bauen und aktiv das Gespräch zu suchen. Die neue Devise lautet daher: Einfach mal still sein im Aktivurlaub und sehen, was dann passiert. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass mein innerer Wertewächter das nicht so sang- und klanglos hinnimmt. Er war nicht wirklich still und hatte eine Menge Ansichten zu dieser Situation. Ich erspare euch meine inneren Dialoge.

Man tut das nicht. Doch!
Gegen den Strom zu schwimmen und wirklich mir und meinem Bedürfnis zu folgen war eine sehr gute Übung. Ich habe das Beste daraus gemacht und mich an eine alte Übung erinnert: Den Imageblow. So nannte meine Trainerausbilderin die Momente, in denen wir ganz bewusst etwas tun, was unserem Ego widerstrebt, weil es nicht mit unserem Bild von uns selbst übereinstimmt. Ein tolles Training für den Mutmuskel. Immer dann, wenn wir denken „Das kannst du jetzt nicht bringen. Was sollen die anderen denken…“ ist nicht nur der reality check angesagt, es bietet sich außerdem eine gute Gelegenheit für neue Erfahrungen. Dem eigenen Image ab und zu einen kleinen Schlag zu versetzen und festzustellen, dass wir uns in unserem Wunsch nach Anerkennung nur selbst das Korsett schnüren, ist heilsam. Mein Imageblow bestand darin, in einem Club voller kontaktfreudiger Menschen mit mir zu sein und keinen Anschluss zu suchen. Was auch immer die anderen gedacht haben mögen, ich hatte jede Menge lustiger Gedanken dazu. Alles in meinem Kopf.

Neingang

Im Nachhinein bedauere ich zwei Dinge: Zum einen, das ich nicht konsequent still und entspannt mit mir geblieben bin. Und zum anderen (und das noch mehr), dass ich nicht mutiger gewesen bin. Vor allem wenn ich wieder einmal höflich den Redeschwall meiner Tischnachbarn ertragen habe. Es hat leider lange gedauert, bis mir der Satz “Das Thema interessiert mich ehrlich gesagt nicht“ über die Lippen kam. Meine Höflichkeit (oder doch eher Feigheit?!) bzw. der innere Knigge-Wächter (mein Ego) hat mir da im Weg gestanden. Aber: Es war mir eine Lehre und ich habe mir fest vorgenommen, die Sätze: “Sorry, das interessiert mich jetzt nicht so“ und „Mit diesem Thema kann ich nicht wirklich etwas anfangen“ viel früher zu nutzen. Elegant Grenzen setzen und den „Neingang“ einlegen.

P.S. Glücklicherweise hat mein „Urlaub unter Freunden“ ein versöhnliches Ende gehabt: Am letzten Abend hatte ich dann endlich ein inspiriertes, tiefsinniges und lustiges Gespräch und eine Begegnung, in der es wirklich um diese ging: Ein Geben und Nehmen und die Freude an einem echten Austausch.

2 Kommentare zu „Anecken am runden Tisch. Raus aus der Wohlfühlecke mit dem Imageblow”

  1. Edith 27. November 2015 at 10:35 am

    Hallo liebe Martina,
    Deine Gedanken sind mir Antrieb und Unterstützung zugleich. Danke.
    Herzliche Grüße
    Edith

    • Martina Pütz 2. Dezember 2015 at 5:36 pm

      Das freut mich sehr. Wenn jeder von uns seine Schritte im Selbstvertrauen wagt, kommen wir alle voran.

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